Schon traditionsgemäss fand auch in dieser Offseason ein Lauf des Wintercups im Pott statt.
Das Chapter „Pott“ hatte für diese Gelegenheit eine besondere Strecke klargemacht, die vorweg vollmundig als „Das downhilligste in der Gegend“ und „perfekt shuttlebar“ angepriesen wurde. Sie hatten nicht zu viel versprochen. Wir trafen uns in Leichlingen, einem Nachbarort von Solingen. Direkt am Ende der Strecke, am Ufer der Wupper, gab es Parkmöglichkeiten, und es konnte tatsächlich fast bis zum Anfang der Strecke geshuttelt werden. Als eine weitere Besonderheit war ein Filmteam vor Ort, das einen Bericht über unser Treiben anfertigte, mit Michele und Eric als Protagonisten.
Während Solingen sonst für scharfe Messer bekannt ist, wurden an diesem Tag scharfe Lines in den Wald gefräst, die Strecke stellte sich tatsächlich als für den Wintercup relativ fordernd heraus, was sich direkt auf den Ehrgeiz der Anwesenden auswirkte.
Der feuchte Untergrund tat dem keinen Abbruch, so zeigten sich die Teilnehmer bald in einheitlichem braun. Besonderer Dank geht hier an Steph, die ab dem Mittag komplett den Shuttledienst übernahm und uns schlammige Bande unermüdlich den Berg hochkarrte.
In der Ladies Klasse blieb Michele unter sich, und siegte somit überragend. Dominik Jost fuhr bei den Junioren vor Ändy und Pascal Röder . In der Mastersklasse siegte Root vor Ditsch und dem Langen – auch wenn der Keiler in seinem Element war. Jannik Schlickel verteidigte weiter seine Spitzenposition in der Men-Normal Klasse, diesmal vor Ben Heim und Mäxjen. In der Klasse Men–Schneller gewann Viktor Seboldt mit einer wahnwitzigen Zeit, vor Karsten Wegerhoff, und meiner Selbst.
Raus aus dem Wald, ab in die Bach! Die Schlammkrusten an uns Atzen und den Bikes wurden in der Wupper unter Inkaufnahme kleinerer Erfrierungen entfernt, dass man uns im nun angesteuerten Hotel nicht gleich wieder mit dem Besen verjagte.
Abends fielen wir erneut im LA Diner ein, welches mittlerweile unter neuer Führung stand, und tatsächlich trafen die Burger diesmal relativ Zeitnah ein. Nach der Glutamatorgie wurde noch etwas angeglüht, dann steuerten wir Johnnys Hopfengarten an. Zum besseren Verständnis: Ein Member des Chapter Pott war dort Gast bei einer Geburtstagsfeier, und hatte die Erlaubnis erhalten, noch ein paar Leute mitzubringen. Wir paar Leute fanden vor Ort eine motivierte Liveband, („DAAA DA DADADA DAA DAA“) und jede Menge Bier. Erstere sorgte in Verbindung mit letzterem für zünftige Stimmung, und die Band forderte Bewegung.
Wir lieferten.
Wir lernten dass man für Pogo nicht viel Platz braucht und dass keine Decke zu niedrig für einen ambitionierten Stagediver ist. Schweiss tropfte von der Decke, was wir an Energie nicht auf der Strecke gelassen hatten, opferten wir nun der Band. Wer unter diesen Umständen Rage against the Machine spielt, will es nicht anders!
Mit dem abschliessenden Statement „DURST!“ beschloss die Kapelle ihre Darbietung, das Abrisskommando der Soulrider kroch zurück zur Theke. Bier und Cider flossen reichlich, dieser Tag musste gewürdigt werden. Immer diese Soulrider!
Am folgenden Morgen trafen sich die lebenden Toten in der Hotellobby, zu Brötchen und viel viel Kaffee. Nach viel unmotivierter Diskussion entschlossen wir uns noch zu einem Abstecher zum Wide Open Track. Dort fanden wir aufgeweichten Boden, und einen wohlbekannten MTB Rider Redakteur, der mit den Cube Young Guns eine Fotosession veranstaltete. Die schmerzfreiesten unter uns wagten noch einige Abfahrten, und ich verfütterte meinen hinteren Antriebsstrang an die Strecke.
Bei direkt an den Track gelieferter Pizza gab es schliesslich eine Siegerehrung im Schnellverfahren, es zog uns doch wieder in Richtung Heimat.
Vielen Dank an unser Chapter Pott für geile Orga und Wahnsinns Streckenwahl, an unsre Shuttlemeisterin, an die zwei Geburtstagskinder deren Party wir raiden durften und an alle die dabei waren. Was für ein Wochenende!
Cheers, Pi